Bevölkerung

Die letzte Volkszählung von 2011 ergab eine Einwohnerzahl von 33.476.688. Daraus errechnet sich eine Bevölkerungsdichte von etwa 3,35 Einwohner/km², eine der geringsten der Welt. Die Bevölkerung konzentriert sich auf einem bis zu 350 km breiten Streifen entlang der Grenze zu den USA. Weite Teile des Nordens sind nahezu unbesiedelt. Fast vier Fünftel der Kanadier leben in Städten, die meisten in den Millionenmetropolen Toronto, Montréal, Vancouver und Ottawa.

Der Großteil der Bevölkerung lebt in den Provinzen Ontario (2006: 12.160.282 Ew.) und Québec (2006: 7.546.131 Ew.) entlang des St.-Lorenz-Stromes, das heißt rund um Toronto, Montréal, Québec, Ottawa, London und Hamilton (Windsor-Québec-Korridor). 4.113.487 Menschen leben in British Columbia, 3.290.350 in Alberta, in Manitoba 1.148.401 und in Saskatchewan weitere 968.157 Menschen. Nunavut mit 29.474 Einwohnern ist das bevölkerungsärmste Territorium Kanadas, knapp vor dem Yukon-Territorium mit 30.372

Kanada ist ein Einwanderungsland. Große Einwanderergruppen kamen in der Vergangenheit aus dem Vereinigten Königreich, Frankreich, Italien, Deutschland, den Niederlanden, Ungarn, der Ukraine, Polen, Kroatien, Serbien und aus den USA. Heutzutage wächst die Bedeutung der Einwanderer aus Fernost, vor allem aus der Volksrepublik China. Die Wachstumsrate der Bevölkerung ist die höchste innerhalb der G8-Staaten (+5,4 % zwischen 2001 und 2006).

Von den etwa sechs Millionen deutschen Auswanderern der Jahre 1820 bis 1914 gingen nur 1,3 % nach Kanada, von den 605.000 der Jahre 1919 bis 1933 gingen 5 %, von den 1,2 Millionen der Jahre 1950 bis 1969 bereits 25 % dorthin. 1991 gaben fast 2,8 Millionen Kanadier an, deutscher Herkunft zu sein, davon ein Drittel ausschließlich. 180.000 von ihnen waren in Deutschland geboren.[16]

Die Geburtenrate betrug 2003 10,99 Geburten pro 1000 Einwohner, die Sterberate 7,61 Todesfälle pro 1000 Einwohner. 2006 standen 346.082 Geburten 228.829 Todesfälle gegenüber. 2003 betrug das Bevölkerungswachstum 0,94 %.

Die Lebenserwartung eines neugeborenen Kanadiers liegt laut CIA Factbook bei 81,16 Jahren.[17] 26 % der Kanadier sind 19 Jahre oder jünger, 13 % 65 Jahre oder älter. Das mittlere Alter der erwerbsfähigen Bevölkerung liegt bei 42 Jahren, die Schätzung für 2011 liegt bei 43,7 Jahren. Der Median ist seit 1966 von knapp 26 auf 39,5 Jahre gestiegen. 2006 waren 4635 Kanadier mehr als 100 Jahre alt.

In Kanada unterscheidet man drei Gruppen indigener oder autochthoner Völker: Die First Nations (auch „Indianer“ genannt), die Inuit und die Métis, Nachfahren von Europäern, die mit indianischen Frauen eine Verbindung eingegangen waren. Sie haben eine eigene Sprache entwickelt, das Michif. Zahlreiche weitere Kanadier haben indianische Vorfahren. Deren Ehen wurden sehr häufig nach der „Sitte des Landes“ (custom of the country) geschlossen, also ohne kirchliche oder staatliche Mitwirkung – wie es bei Ehen zwischen Männern der Hudson’s Bay Company und Indianerinnen üblich war. Ehen dieser Art waren erst ab 1867 vollgültig.

Indigene Ethnien

Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2006 gaben 1.172.790 Kanadier an, Angehörige einer indigenen Gruppe zu sein. Das entsprach 3,8 % der Bevölkerung, wobei dieser Anteil regional sehr stark schwankt. Die Indigenen verteilten sich auf folgende Gruppen:

  • 698.025 waren Angehörige der First Nations,
  • 389.785 Métis,
  • 50.485 Inuit,
  • 6665 Indigene gemischter Herkunft (Stand: 2001),
  • 23.415 Indigene ohne eindeutige ethnische Zuordnung (Stand: 2001).

Im Schnitt sind die Ureinwohner erheblich jünger als die übrige Bevölkerung. So sind 50 % der indianischen Bevölkerung unter 23,5 Jahre alt, im übrigen Kanada liegt dieser als Median bezeichnete Wert bei 39,5 Jahren.

185.960 Kanadier sprachen im Jahr 2001 eine der 50 indigenen Sprachen, diese umfassen die Sprachen der First Nations[19] sowie Inuktitut, die Sprache der Inuit.

Die Interessen der indigenen Bevölkerung werden staatlicherseits vom „Department of Indian Affairs and Northern Development“/„Affaires indiennes et du Nord“ vertreten, dem das Indianergesetz von 1876 zugrunde liegt. Sie selbst sehen sich allerdings eher in eigenen Organisationen, wie der Versammlung der First Nations oder anderen Organisationen vertreten. Sie berufen sich auf die Verträge, die mit Kanada und Großbritannien geschlossen worden sind, wie die Numbered Treaties, auf allgemeine Menschenrechte und auf Entscheidungen der oberen Gerichtshöfe in Großbritannien und Kanada. Die Indianer besitzen erst seit 1960 das volle Wahlrecht. Den Inuit steht seit 1999 ein eigenes Territorium namens Nunavut zur Verfügung.

Quelle: Wikipedia

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